Wie sich ein Schmortopf aus Frankreich in meine Küche und mein Herz schlich
Beitrag enthält Werbung für Staub//
Glänzend und mit einer kleinen blau-weiß-roten Frankreich-Schleife am Deckel kommt sie aus dem Karton: La Cocotte. Der erste Eindruck: was für ein wunderschöner, hochwertiger Topf! Der zweite Eindruck: Mann, ist das Ding schwer! Ja, meine neue Cocotte wiegt rund sechs Kilo. Kein Wunder, ist sie doch ein gusseiserner Schmortopf. Und Gusseisen ist nun mal schwer.
Gusseiserne Töpfe und Pfannen gibt es schon seit Jahrhunderten, denn das Material hat enorme Vorteile beim Kochen. Es verteilt die Wärme absolut gleichmäßig im Topf und hat eine sehr viel höhere Wärmespeicher-Kapazität als andere Materialien. Das macht Gusseisen gerade auch in heutigen Zeiten attraktiv, denn man kann in der Cocotte auf kleinster Flamme garen und auf diese Weise Energie sparen.
„Cocotte“ ist französisch und bedeutet feuerfester Bräter/Schmortopf. Das Wort leitet sich eigentlich von Henne bzw. Hühnchen her, die die französischen Kinder früher „cocottes“ genannt haben und die die Franzosen sehr gerne in diesen Töpfen zubereiten. Sei’s drum – die Cocotte steht nun also in meiner Küche. Und es ist nicht irgendeine Cocotte, sondern DIE Cocotte. Warum? Weil die Firma Staub aus dem Elsaß schon seit über 40 Jahren Cocottes herstellt und weil bei der Entwicklung der modernen Staub-Cocottes kein Geringerer als Monsieur Paul Bocuse seine Finger im Spiel hat. Und der kann ja bekanntlich ganz gut kochen 😉.
Kochen möchte ich jetzt endlich auch. Denn als „working mum“ liebe ich Schmorgerichte! Schön alle Zutaten in einen Topf schmeißen, während das Essen kocht mal eben die Küche sauber machen und wenn das Essen fertig ist, hat man nullkommanull Stress. Was mir persönlich gut gefällt, ist, dass beim langsamen Schmoren bei niedrigen Temperaturen das Gemüse nicht verkocht und seine Form behält. Und zwar auch, wenn man die Garzeit nicht auf die Minute genau einhält. Denn beim Schmoren hat man so eine Art Gleitzeit in Bezug auf den Ausruf „Essen ist fertig!“.
Nun aber los: ich mache mein Lieblings-Schmorgericht, nämlich einen Spitzkohl-Topf mit Lamm. Nachdem ich die funkelnagelneue Cocotte einmal kurz mit etwas Öl erhitzt und wieder ausgewischt habe, kann es losgehen. Topf hochheizen (bitte langsam – gusseiserne Töpfe mögen es nicht schnell hochgeheizt zu werden!), Fleisch scharf anbraten, Zwiebeln & Sellerie kurz mitbraten, das restliche Gemüse drunter mischen, etwas Brühe dazu, Deckel drauf, nach 2-3 Minuten die Hitze runterdrehen, fertig. Ja, so einfach ist das. Den Rest macht Madame La Cocotte.
Okay, zwischendurch spinkse ich natürlich schon mal in den Topf rein. Zum Einen um umzurühren, zum Anderen um zu gucken wie es da drinnen so läuft. Und es läuft ziemlich gut. Woran auch der Deckel einen nicht unerheblichen Anteil hat. Er ist ganz flach und hat innen eine geprägte Kontur mit vielen kleinen Noppen. Diese wirken wie ein Selbstbefeuchtungssystem für das Gargut. Die Feuchtigkeit der Lebensmittel wird fast vollständig im Topf gehalten und über die Noppen im Deckel immer wieder gleichmäßig über den Topfinhalt verteilt. Insofern braucht man beim Schmoren in der Staub-Cocotte auch nur wenig zusätzliche Flüssigkeit.
Hier noch ein paar Produktdetails: meine Cocotte ist oval, hat einen Durchmesser von 31 cm und ein Fassungsvermögen von 5,5 Liter. Damit ist sie perfekt für einen 4-köpfigen Haushalt, in dem ab und zu mal ein oder zwei Esser mehr am Tisch sitzen. Wer keine ovale Kochplatte hat, der sollte allerdings vielleicht lieber eine runde Cocotte nehmen. Die Cocottes von Staub funktionieren auf allen Herdarten, auch auf Induktionsherden. Außerdem sind sie feuerfest, man kann mit ihnen also auch im Ofen (bis 250 Grad) schmoren. Ich habe mich für die Farbe „Grendine“ (so eine Art rotwein-rot, passend zu meiner neuen Brille 😂) entschieden, die sehr vornehm und zurückhaltend wirkt. Wer es lieber bunter mag, der hat die Wahl zwischen jeder Menge anderer glänzender Farben. Innen haben die Cocottes eine mattschwarze Emaillierung, die kratzfest ist. Grundsätzlich kann man die Cocotte in die Spülmaschine stellen – auf lange Sicht sind die aggressiven Spülmaschinen-Reiniger für den Topf jedoch nicht das Wahre. Insofern rät der Hersteller Staub (wie übrigens die Hersteller aller hochwertigen Küchengeräte) zum Spülen mit der Hand. Jede Staub-Cocotte ist übrigens ein Unikat, denn die Gussform wird nach der Herstellung zerstört.
Mein Schmorgericht hat inzwischen gut eine Stunde vor sich hin geschmort. Es sieht super aus und riecht auch so, wenn ich den Deckel anhebe. Bei geschlossenem Deckel riecht man recht wenig – was ich in meiner offenen Küche sehr zu schätzen weiß. Jetzt ist Zeit zum Abschmecken. Anschließend schließe ich den Deckel wieder und ziehe den Topf vom Herd. Die Cocotte hält die Hitze problemlos so lange, bis alle am Tisch sitzen. Und noch viel länger. Auch das finde ich als Mutter sehr praktisch, denn bei uns gibt es keinen einzigen Tag mehr in der Woche, an dem alle Kinder zu selben Zeit nach Hause kommen. Heißt allerdings gleichzeitig: La Cocotte darf man immer nur mit Topflappen oder Küchenhandtuch anfassen. Ein Topf, der so gut und so lange die Hitze speichert, wird nun mal auch selbst heiß. Daran muss man sich erst ein bisschen gewöhnen.
Falls du jetzt Appetit bekommen hast: hier geht es zum Rezept für den Spitzkohl-Champignon-Schmortopf mit Lamm.
Und wenn du es lieber vegetarisch magst: hier ist mein Rezept für einen ballaststoffreichen Gemüse-Schmortopf mit Linsen, den ich ebenfalls in der Cocotte zubereitet habe.
Ach ja, die Firma Staub (die zur Zwilling-Gruppe gehört) gibt übrigens 30 Jahre Garantie auf seine Cocottes. Das relativiert dann auch den Preis, wie ich finde. Denn wer eine so lange Garantie anbietet, der muss sich der Qualität seiner Produkte schon absolut sicher sein. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich in diesem Leben keinen neuen Schmortopf mehr brauchen werde. La Cocotte & moi – nous allons très bien ensemble 😀.