Das mit dem gesunden Backen ist ja so eine Sache… Denn ich muss zugeben, als ich meiner Familie letztes Jahr Weihnachten Kokosmakronen mit Möhrenraspeln unter den Baum gelegt habe, traten einzelne Familienmitglieder in einen Makronen-Streik. Was ich persönlich überhaupt nicht so ganz verstehen konnte, denn eigentlich hat man die Möhrenraspel gar nicht rausgeschmeckt, nur die Farbe der Makronen war etwas anders und sie waren insgesamt weicher als sonst üblich. Tja, die meisten hab ich dann halt selbst gegessen…
Denn ich kann es einfach nicht lassen – ich versuche ständig unser Essen zu „optimieren“, in dem ich versuche, in allen Rezepturen möglichst viele nährstoffreiche Zutaten unterzubringen. Und ich finde eben nicht, dass das Thema gesunde Ernährung beim Thema Backen aufhören muss. Also versuche ich auch jeden Kuchen und jedes Gebäck ein bisschen besser, sprich: ein bisschen gesünder zu machen. Und schieße dabei halt manchmal übers Ziel hinaus — doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder?!
Alte Rezepte verändern
Ah, nun sehe ich manchen Leser hier schon die Stirn runzeln: „Jetzt kommt die Alexa, typisch Ernährungswissenschaftlerin, gleich mit Vollkornmehl um die Ecke“, denkst du vielleicht gerade. Und du hast richtig gedacht, denn genau das tue ich. Allerdings habe ich durchaus Verständnis, für alle, die nicht so gerne Kuchen mögen, dessen Teig ausschließlich mit Vollkornmehl angerührt wurde. Mein Tipp: mische das Vollkornmehl 1:1 mit hellem Mehl und gib eine Hand voll gemahlener Nüsse oder Mandeln in den Teig – ich wette, kein Mensch wird merken, dass du Vollkornmehl verbacken hast. Aber dein Kuchen ist nun um einige wertvolle Nährstoffe reicher. Auch lohnt es sich, ab und an die angestammten Pfade zu verlassen und statt Weizen-Vollkornmehl zum Beispiel auch mal Hafer-Vollkornmehl (kann man sich im Bioladen oder im Reformhaus mahlen lassen) auszuprobieren. Hafer hat ja diesen leicht süßlich-nussigen Geschmack, den du von den Flocken her kennst, und der macht sich im Kucken oft wirklich gut und schmeckt auch gar nicht so „vollkornig“.
Mein zweiter Blick bei Kuchenrezepten geht immer auf den Zucker. Muss es wirklich so viel sein? Oft nicht. Die meisten Rezepte funktionieren und schmecken auch wenn man ein Viertel bis ein Drittel des Zuckers weg lässt. Statt 200 g einfach mal nur 150 g oder 130 g nehmen. Und muss es immer weißer Zucker sein? Ich finde nicht. Brauner Rohrohrzucker hat zwar im Vergleich keinen großen gesundheitlichen Vorteil, aber er ist das natürlichere Produkt. Auch das finde ich persönlich wichtig. Und: Rohrohrzucker schmeckt intensiver – ein Grund mehr, um weniger davon zu verwenden. Allerdings darfst du ihn bitte nicht mit braunem Farin-Zucker verwechseln, denn das ist nur gefärbter weißer Zucker.
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