Die Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie legt Positionspapier vor
Bei mir in den Küchenschränken stehen viele verschiedene Mehle und Getreidesorten. Doch das ist längs nicht in allen Küchen dieses Landes der Fall — immer häufiger gibt es dort kein Weizenmehl mehr, kein Dinkelmehl und auch keine normalen Haferflocken. Warum? Weil diese Lebensmittel allesamt Gluten enthalten und sich das Getreideprotein Gluten in den vergangenen Jahren zum Negativ-Star unter den Nahrungsinhaltsstoffen entwickelt hat.
Glutenfreie Lebensmittel sind inzwischen Verkaufshits in deutschen Supermärkten. Vor ein paar Jahren noch waren sie unbeliebte Diätprodukte. Doch auflagenstarke Bücher und Medienberichte bescheinigen dem Gluten alle möglichen gesundheitsschädlichen Wirkungen – mit der Folge, dass viele Menschen freiwillig auf Weizen und andere glutenhaltige Getreide verzichten, weil sie glauben, die entsprechenden Krankheits-Symptome an sich selbst festzustellen.
Für Ärzte und Experten beginnt genau an dieser Stelle das Problem. Denn aufgrund klarer differenzialdiagnostischer Schemata und bekannter Trigger (Auslöser) lassen sich schwere Krankheitsbilder wie entzündliche Darmerkrankungen, Weizenallergie oder Zöliakie heutzutage gut erfassen. Nicht jedoch das vermeintliche Krankheitsbild „Ich glaube, ich reagiere auf Gluten“. Continue Reading…