Wenn du diesen Blog öfters liest, hast du vielleicht mitbekommen, dass ich gerade versuche einige Wochen ohne gezuckerte Lebensmittel auszukommen. Ich esse keine Süßigkeiten oder süße Backwaren, trinke keine zuckrigen Getränke, verwende keinerlei Produkte, denen Zucker zugesetzt wurde. Ein Selbstversuch.
Dabei auch auf Obst zu verzichten, halte ich allerdings für Blödsinn – denn Früchte liefern neben Fruchtzucker & Traubenzucker ja auch noch eine ganze Menge gesundheitsförderliche Stoffe (Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe). Auf diese möchte ich nicht verzichten. Auch halte ich es für wichtig, dem Körper eine Basisversorgung an Kohlenhydraten zur Verfügung zustellen. Und die schnell verfügbaren Kohlenhydrate aus Obst bzw. Früchten gehören bei meinem Verständnis von gesunder Ernährung dazu.
Meine Erfahrung aus den vergangenen, sehr zuckerarmen, Wochen ist nun, dass mein Stoffwechsel – genauer gesagt: mein Blutzuckerspiegel – bei so einer Ernährung offenbar zeitweise in den Unterzucker abrutscht. Was dazu geführt hat, dass ich zeitweise regelrechten Heißhunger auf Süßes bekam. (Das ist übrigens eine Situation, die ich in meinem „normalen Leben“ so überhaupt nicht kenne.)
Was also tun, um jetzt nicht über die Lakritztüte/Gummibärchentüte/Kekstüte im Schrank her zu fallen…?
Ich habe mich an einen Workshop erinnert, zu dem ich neulich von Adaeze eingeladen war, die den Clean Eating-Blog “Naturally Good” schreibt. Sie hatte für diesen Workshop ein super leckeres Früchtebrot mit Cranberries gebacken. In Adaezes Rezept wird allerdings Kokosblütenzucker verwendet. Ich habe nun versucht, auch diesen Zucker einzusparen und habe ihn durch Bio-Dattelmus ersetzt. Auch die restlichen Zutaten habe ich in der Zusammensetzung ein klein wenig verändert, so dass jetzt ein süßes Früchtebrot aus Superfoods entstanden ist, welches seine Süße ausschließlich aus den natürlichen Zutaten bezieht. Mit ein bisschen Butter drauf schmeckt es einfach köstlich! Und stillt Süßhunger auf natürliche Weise. Enjoy 💚!
Zutaten
100 g Dinkelvollkornmehl
100 g Buchweizenmehl
50 g Haferflocken
2 TL Weinstein-Backpulver
¼ TL Natron
¼ TL Salz
¼ TL Garam Masala
80 g getrocknete Cranberries, natürlich gesüßt
30 g getrocknete Gojibeeren (ungeschwefelt)
50 g gehackte Walnüsse
1 Apfel
2 Orangen
80 g Datteln ohne Kerne (wenn möglich bio)
30 ml Kokosöl
1 Ei
Zubereitung
- Backofen auf 180 Grad vorheizen und eine Kastenform einfetten.
- Mehle, Haferflocken, Backpulver, Natron und Gewürzen in einer großen Schüssel mischen.
- Cranberries ggf. waschen und entstielen. Den Apfel waschen und grob reiben.
- Orangen schälen und das Fruchtfleisch filetieren.
- Datteln in ein hohes Gefäß geben und mit 100 ml Wasser sowie dem Öl und dem Ei fein pürieren.
- Dattelmasse auf die Mehlmischung geben. Cranberries, Gojibeeren, Nüsse, Apfelraspel und Orangenfilet dazugeben und alles zu einem homogenen Teig vermischen.
- Teig in die Kastenform füllen und in den Ofen stellen, Nach 15 Minuten Backzeit die Oberfläche längs mit einem Messer einschneiden. Weitere 35 – 45 Minuten backen (Holstäbchentest!)
Portionen: 18
Zubereitungszeit: 30 Minuten (plus Backzeit)
Schwierigkeitsgrad: mittel
Nährwertangaben* pro Portion
Energie: 140 kcal
Eiweiß: 3,2 g
Fett: 4,8 g
Kohlenhydrate: 19,8 g
Ballaststoffe: 2,0 g
(* berechnet z.T. mit DGExpert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.)
3 Comments
Shirley
6. September 2017 at 13:27mh…das Früchtebrot werde ich mal ausprobieren, sieht echt super lecker aus. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man darauf achtet, weniger Zucker zu sich zu nehmen. Aber manchmal habe ich so das Gefühl, das geht wieder in so eine “extreme Richtung”… ja keinen weissen Zucker mehr usw. Wie wär’s wenn wir einfach z. B. nur die Hàlfte der Zuckermenge von einem Kuchenrezept nehmen würden, wenn wir anstatt 2 TL Marmelade nur einen nehmen würden usw. Ich glaube bei vielen würde das schon eine grosse Veränderung bringen.
Dr. Alexa Iwan
6. September 2017 at 13:40Hallo Shirley,
da bin ich ganz deiner Meinung. Ich kann grundsätzlich auch mit allem Extremen nicht so viel anfangen. Und so wie ich es im Text geschrieben habe: ich bekomme den Heißhunger eher, wenn ich auf Zucker gänzlich verzichte. In den normalen Zeiten, in denen ich ab und an etwas Süßes esse, hatte ich noch nie einen Heißhungeranfall auf Süßes. Und das zeigt mir auch, dass für mich der Mittelweg besser ist. Was nicht heißen soll, dass manche Menschen sich nicht vielleicht wirklich besser fühlen, wenn sie Zucker ganz weg lassen. Ich persönlich gehöre aber nicht dazu. Für mich ist es besser, wenn ich – so wie du schreibst – die Zuckermenge so weit es geht reduziere (was ich ja auch bei allen meinen Kuchenrezepten tue) – aber den Zuckergehalt ganz auf Null fahren, muss nicht sein.
Dieses Früchtebrot war für mich ein Experiment. Es schmeckt wirklich lecker und beweist, dass man ohne Zucker backen kann. Aber ich habe auch kein Problem damit, wenn (so wie in Adaezes’ Rezept) ein wenig Zucker verwendet wird. Herzliche Grüße! Alexa
Drei Wochen ohne Zucker: mein Selbstversuch (Woche 2) - good food blog
9. September 2017 at 8:11[…] gebacken. Ohne extra Zuckerzusatz, nur mit der Süße aus den enthaltenen Früchten gesüßt. Das Rezept findest du hier. Ich fand das Brot oberlecker und war froh, über die geschmackliche Abwechslung im […]