Golf ist doch kein richtiger Sport…
denken Menschen, die noch nie Golf gespielt haben. Und genau das habe ich auch viele Jahre lang gedacht. Ich spielte relativ ambitioniert Tennis, mein Mann war bereits zum Golf gewechselt und versuchte regelmäßig mich zum Mitmachen zu animieren. Keine Chance. Fünf Jahre lang bin ich nicht ein einziges Mal mit ihm auf den Golfplatz gefahren, um mir das Ganze auch nur anzuschauen. Golf war für mich kein Sport. Ich konnte mir partout nicht vorstellen worin die Faszination beim Golfspiel liegen und inwiefern eine Golfrunde eine sportliche Herausforderung sein sollte. Doch dann bekam ich von meinem Gatten einen Platzreifekurs zum Geburtstag geschenkt. Meine Freude war… sagen wir mal: überschaubar. Aber da der Kurs bezahlt war, habe ich ihn schlussendlich auch besucht. Wir waren eine nette Gruppe und die Golflehrerin gab sich viel Mühe mit uns. Einer der Teilnehmer schloss den Kurs mit Handicap 36 ab. Ich erhielt nach der Prüfung eine Urkunde über eine bestandene Platzreife – mit dem Hinweis, dass ich Handicap 54 leider um einen Punkt verfehlt hätte. Man kann also nicht wirklich sagen, dass ich auffallend talentiert gewesen wäre. Doch ich hatte Blut geleckt. Und vor allem war mein Ehrgeiz geweckt: ich wollte wissen, wie dieses Spiel funktioniert und ich wollte es unbedingt besser können.
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Herausforderung Golf
Im darauffolgenden Jahr bin ich aus dem Tennisclub ausgetreten und spiele seitdem leidenschaftlich (und so oft es geht!) Golf. Und da ich ein leistungsorientierter Mensch bin, der gerne weiß, wo er im Vergleich steht, mag ich das Wettkampfgeschehen. Bei diesen Leistungsvergleichen im Rahmen von Turnierrunden fällt mir eines immer wieder auf: viele meiner Flightpartner/innen (egal welchen Handicaps) scoren auf den letzten Löchern einer 18-Loch-Runde tendenziell niedriger als zu Rundenbeginn. Dies ist natürlich zunächst einmal nur eine individuelle Beobachtung, ich kann dazu keine Statistik aus dem Hut zaubern, die meine Aussage wasserfest belegen würde. Aber beobachte doch einmal dein eigenes Spiel. Kannst du dein Leistungsniveau auf einer Golfrunde regelmäßig nach hinten halten oder sogar noch steigern? Oder ist an den letzten Löchern doch häufiger mal „die Luft raus“?
Immer noch völlig unterschätzt: Ernährung für Golfer
Wenn du die zweite Frage für dich selbst mit einem (zerknirschten) Ja beantwortest, dann solltest du mein Buch lesen! Denn genau in dieser Situation kann dir eine clevere Ernährungs- und Verpflegungsstrategie enorm helfen. Was mein eigenes Spiel angeht, so bin ich überzeugt: es ist mein Essen im Alltag sowie das, was ich auf einer Runde bzw. vor und während eines Turniers zu mir nehme, weshalb ich relativ konstant auch an Loch 18 noch die gleiche Leistung abrufen kann wie an Loch 4. (Gemeint ist dabei eine für mich persönlich gute Leistung, keine objektive Spitzenleistung 😉) Denn Fakt ist: Kondition, golferisches Können, taktisches Vermögen, Mindset, Motivationsstrategien – das alles nützt dir nicht mehr so wahnsinnig viel, wenn dein Blutzucker an Loch 16 im Keller ist oder ein Flüssigkeitsverlust deine Gehirnzellen trocken legt.
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Clevere Ernährung – im Spitzensport längst an der Tagesordnung
Spitzensportler wissen es längst: für konstante und überdurchschnittliche sportliche Erfolge kommt es auf jedes Detail an. Und die Ernährungsweise eines Sportlers ist eines dieser Details. Und zwar ein extrem Wichtiges. Ich bin Ernährungswissenschaftlerin und ich habe noch keinen Sportler und keine Sportlerin erlebt, der bzw. die seine/ihre Leistung durch besseres Essen nicht noch steigern oder zumindest dauerhaft stabilisieren konnte. Dass auch Golfer/innen auf der Tour heutzutage immer mehr auf ihre Ernährung achten und wie sich die Wahrnehmung des Themas in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, das erzählen einige Topspieler/innen in meinem Buch. Natürlich gibt es, je nach Sportart, große Unterschiede bezüglich der Lebensmittelauswahl. Eine Marathonläuferin braucht etwas ganz anderes als eine Golfspielerin. Ein Fußballer sollte anderes essen als ein Triathlet. Aber am Ende profitieren sie alle von einer cleveren Ernährungsstrategie.
Und das gilt genauso auch für ambitionierte Freizeit-Golfer/innen! Eine 18-Loch-Golfrunde dauert zwischen vier und fünf Stunden. Die Konzentration über so eine lange Zeitspanne gleichmäßig hoch zu halten, ist nicht einfach. Die Leistungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit der Muskulatur über so eine lange Strecke aufrecht zu erhalten, obwohl (bzw. weil) zwischen den einzelnen Schlägen/Schwüngen immer wieder Pausen liegen, ist ebenfalls nicht einfach. Sich von nervigen Flightpartnern nicht stressen zu lassen, ist nicht einfach. Aufregung, Nervosität und Herzklopfen vor dem Abschlag oder während eines Turniers im Griff zu behalten, ist nicht einfach. In all diesen Situation kann dir eine gute Ernährung für Golfer helfen. Plus: Du kannst mit bestimmten Nährstoffen die Regenerationsfähigkeit deiner Muskulatur so verbessern, dass du nach einem anstrengenden Turnier rasch und ohne Ermüdungssymptome auf die nächste Runde gehen kannst.
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Ich habe es schon oft gesagt und an anderen Stellen geschrieben: eine gesunde Ernährung ist die beste Investition in sich selbst! In “Ernährung für Golfer” zeige ich dir, wie du die Power natürlicher Lebensmittel nutzen kannst, um deine Performance auf dem Golfplatz (aber auch in anderen Bereichen Ihres Lebens!) zu verbessern – und auf diese Weise auch am letzten Loch öfter mal ein Par zu spielen.
Denn selbstverständlich ist Golf ein richtiger Sport 😊
In diesem Sinne: ein schönes Spiel, viel Erfolg und… guten Appetit mit meinem neuen Buch “Ernährung für Golfer”!
P.S. In dem Buch findest du neben viel Ernährungswissen und 30 Rezepten auch einige Interviews mit aktuellen und ehemaligen Tour Pros! Ich möchte mich dafür sehr herzlich bedanken bei
- Torsten Giedeon, Team Weltmeister 1990: Webseite Torsten Giedeon Golf Training
- Ben Parker, Tour Pro bis 2018: Webseite Golfleads
- Carolin Kauffmann, Tour Proette auf der Ladies European Tour: Instagram @caro.kauffmann
- Bettina Hauert, Solheim-Cup-Spielerin 2007: Webseite Kölner Golfclub
- Sophie Hausmann, Tour Proette auf der Ladies European Tour: Instagram @sophiehausmann
- Florian Fritsch, Tour Pro bis 2020: Instagram @florian_fritsch_golf.
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“Ernährung für Golfer” von Dr. Alexa Iwan ist erschienen im Meyer & Meyer Sportbuchverlag (Aachen):
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